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McCLOUD

(dt: Ein Sheriff in New York)


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In Deutschland zieht ein einziges NBC Mystery Movie-Segment, Columbo, die gesamte Popularität auf sich. Im Ursprungsland USA jedoch waren McCloud und McMillan and Wife ähnlich erfolgreich. Während McMillan (mit Rock Hudson und Susan Saint James) es nur einmal auf die deutschen Bildschirme schaffte, gelang dies McCloud mit der Gesamtzahl der Episoden, wenn auch auf ausgesprochen chaotische Weise und über einen Zeitraum von 15 Jahren.
DennisWeaver
McCloud, so läßt sich postulieren, ist vielleicht nicht so kopflastig wie Columbo, aber hat ebensoviele Elemente, die der Serie Kultstatus verschaffen können: eine gelungene Mischung aus Humor und Action, das brillante Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Dennis Weaver und J. D. Cannon und eine unübertreffliche Versammlung bekannter US-Fernsehstars.
McCloud geht zurück auf den Spielfilm Coogan's Bluff von Don Siegel. In diesem kommt ein ungeschliffener Cowboy vom Land, dargestellt von Clint Eastwood, nach New York, um dort einen Gefangenen (Don Stroud) abzuholen. Als dieser entkommt und wieder aufgespürt werden muß, gerät Coogan ob seiner unorthodoxen Methoden mit dem örtlichen Polizeichef (Lee J. Cobb) aneinander. Während im Film Coogan nach erfolgreichem Abschluß der Mission New York wieder verläßt, geht die Serie von der Prämisse aus: Was passiert, wenn der Cowboy bleibt ...?

Coogan-Autor Herman Miller (am Drehbuch arbeiteten außerdem Siegels regulars Dean Riesner und Howard Rodman) wird fairerweise als Creator von McCloud genannt. Mastermind hinter dem Projekt war jedoch Erfolgsproduzent Glen A. Larson, der sich nicht zuletzt wegen McCloud den Ruf erwarb, fremde Stoffe für das Fernsehen zu recyclen. Natürlich wurde die Gewalt für die Fernsehfassung heruntergeschraubt. Auch wurde die Hauptfigur etwas zugänglicher, und das ganze Produkt bekam einen komödiantischeren Grundton.
JDCannon
J.D. Cannon als Chief Clifford
1978, nachdem Mystery Movie und damit McCloud in den USA ausgelaufen waren, brachte die ARD die obligatorischen 13 Folgen unter dem Titel Ein Sheriff in New York, die 1981 auf dem gleichen Sender und im kommenden Jahrzehnt gelegentlich von Privatkanälen wiederholt wurden: Diese Folgen sind nicht etwa die technisch gelungensten oder die inhaltlich besten. Abwechslung bei Fällen und Schauplätzen war vielmehr die oberste Richtlinie.

1984 schob die ARD Der Mann mit dem goldenen Hut (The Man With the Golden Hat) als einzelnen Fernsehfilm ins Samstagabendprogramm. Danach dauerte es satte 7 Jahre, bis RTL weitere 10 Folgen nachschob. Von jener Sorgfalt und Passion, die der Sender bei der Bearbeitung von Columbo und später Magnum, p.i. hatte walten lassen, war hier jedoch nicht das Geringste zu spüren, im Gegenteil. Der Serientitel wurde holprig umgetauft in Der Sheriff von New York, Vor- und Nachspann wurden verstümmelt, stellenweise amateurhafte "Ersatz"-Schriften eingefügt, The Man With the Golden Hat noch einmal neu synchronisiert (Der Millionen-Dollar-Hut). 1992/3 schob der relativ frisch aus der Taufe gehobene RTL2 die restlichen Folgen nach, und das schlimmste Sakrileg wurde begangen, indem die fantastische Titelmusik der späteren Folgen gegen das Vorgängermodell ausgetauscht wurde.
Nervtötend an McCloud sind die oft schlampig ausgeführten Rückprojektionen (Autofahrten durch NY finden erkennbar im Studio statt etc). Gelegentliche Längen ergeben sich aus den Notwendigkeiten des Anderthalb- bzw. Zweistundenformats (The Million Dollar Roundup etc).

Der Pilotfilm, in dem noch Peter Mark Richman als Clifford zu sehen ist, wurde von Richard Colla aufwendig inszeniert. Demgegenüber sieht man den Four in One -Segmenten das zeitliche sowie finanzielle Limit an: An Außenaufnahmen wird oft gespart, und es gibt nur eine Handvoll Sprechrollen. Dennoch finden sich bemerkenswerte Beiträge auch in dieser Phase (Who Says ... und Horse Stealing ...). In der Ära Hargrove und mit dem Wechsel zu Mystery Movie nimmt McCloud dann ordentlich Fahrt auf. Verwickeltere Plots sorgen für Spannung, hochkarätige Besetzungen wurden die Regel.
DeanHargrove
Dean Hargrove (links), Jimmy Sangster
Zwischen 1973 (The New Mexican Connection) und 1976 (Night of the Shark), unter der Ägide der Produzenten Michael Gleason, Ron Satlof und Lou Shaw, jagte dann ein Höhepunkt den anderen, und die Serie war an Unterhaltsamkeit kaum zu übertreffen. In denkwürdigen Gastrollen tauchten Eric Braeden (The Million Dollar Roundup), Bernadette Peters (The Day New York Turned Blue), Robyn Millan (The Barefoot Girls ...), und Barbi Benton (Park Avenue Pirates) auf. Die späteren Seriendarstellerinnen Stefanie Powers und Jaclyn Smith verzierten McCloud gleich zweimal. Das Format funktionierte stellenweise so gut, das selbst billig zusammengestoppelte Verfolgungsszenen in den Klassikern This Must Be the Alamo und Night of the Shark sowie überdimensionale Albernheiten (Butch Cassidy Rides Again) keinen Schaden anrichten konnten.
RMillan
Robyn Millan
In der letzten Saison wurde deutlich lustloser agiert als zuvor. Auch wenn die Folgen nicht übel sind, so fehlt unterm Strich doch das Feuer. Auch Auftritte von Jane Seymour (The Great Taxi Cab Stampede), Columbo-Mörder Jack Cassidy (London Bridges) und John Carradine (McCloud Meets Dracula) änderten daran nichts. Der Versuch, Dennis Weaver ebenso wie Peter Falk mit einem Comeback ins Rennen zu schicken, blieb (leider) eine Eintagsfliege.

Die Larson-Dauerbrenner nach McCloud, Quincy, M.E., The Fall Guy und Knight Rider, kommen nicht im mindesten an die Serie heran. Ein wirklich großer Wurf gelang erst wieder mit dem Pilotfilm für Magnum, p.i., für den Larson zwar Credits bekam, dessen Erfolg jedoch mehrheitlich auf das Konto von Co-Autor und Executive Producer Donald P. Bellisario ging (siehe separater Eintrag).

Ein eher trauriges Kapitel: Gelegenheitsarbeiten wie die Folge The Park Avenue Rustlers machen das Spätwerk des großen Jack Arnold (1916 – 1990?; The Incredible Shrinking Man, It Came from Outer Space, Creature from the Black Lagoon, Tarantula) aus. Larson war offenbar ein Arnold-Fan und schanzte ihm ab und zu Arbeit zu. Arnold hatte zwar ein Büro in den Universal Studios, konnte aber nie mehr an seine Erfolge aus den 50ern anknüpfen und geriet weitgehend in Vergessenheit. 1975 drehte er den Thriller The Swiss Conspiracy, 1983 störte ihn das WDR-Team für seine die Retro begleitende Reihe "Jack Arnold erzählt" in seinem unfreiwilligen Ruhestand. Überlassen wir ein angemessenes Schlußwort Christopher Wicking und Tise Vahimagi:

[Arnold's] detective series contain one pure delight, The Park Avenue Rustlers, which was directed with all Arnold's old force and vigour and featured a helicopter chase with some of the most breathtaking stunting seen in movies or TV. (The American Vein, p. 119)
Tabelle: 47 Folgen McCloud
BuchRegie
Pilot - - - -
Who Killed Miss USA? Stanford Whitmore/ Richard Levinson & William Link Richard A. Colla
Four in One
Executive Producer: Leslie Stevens, Producer: Glen A. Larson
- - - -
Who Says You Can't Make Friends in NYC? Douglas Heyes Douglas Heyes
Horse Stealing on Fifth Avenue Glen A. Larson (tbv) Bruce Kessler
The Concrete Corral David P. Harmon (tbv) Nicholas Colasanto
The Stage Is All the World Norman Hudis Russ Mayberry
Walk in the Dark Leslie Stevens Russ Mayberry
Our Man in Paris Leslie Stevens Russ Mayberry
NBC Mystery Movie
Executive Producer: Glen A. Larson , Producers: Dean Hargrove, Michael Gleason, Ron Satlof, Lou Shaw
- - - -
Encounter With Aries Peter Allan Fields Russ Mayberry
Top of the World, Ma! Peter Allan Fields (Story: Ray Danton) Alex March
Somebody's Out to Get Jennie Robert Presnell, jr Jack Smight
The Disposal Man Mel Arrighi/Dean Hargrove (Story: Mel Arrighi) Boris Sagal
A Little Plot at Tranquil Valley Peter Allan Fields Jack Smight
Fifth Man in a String Quartet James D. Buchanan & Ronald Austin Russ Mayberry
Give My Regrets to Broadway Peter Allan Fields Lou Antonio
The New Mexican Connection Glen A. Larson Hy Averback/Russ Mayberry
The Barefoot Stewardess Caper Glen A. Larson & Michael Gleason (Story: B. W. Sandefur) Harry Falk
The Park Avenue Rustlers Sy Salkowitz Jack Arnold
Showdown at the End of the World Robert Hamner Lou Antonio
The Million Dollar Roundup Douglas Heyes Douglas Heyes
Butch Cassidy Rides Again Glen A. Larson Barry Shear
The Solid Gold Swingers Michael Gleason Lou Antonio
Cowboy in Paradise Jimmy Sangster Jerry Paris
The Colorado Cattle Caper Michael Gleason Robert Day
This Must Be the Alamo Glen A. Larson Bruce Kessler
The Barefoot Girls on Bleeker Street Lou Shaw Barry Shear
The Gang That Stole Manhattan Nicholas E. Baehr (Story: Gerry Day & Bethel Leslie) Bruce Kessler
Shivaree on Delancy Street Mort Fine Bruce Kessler
The 42nd Street Cavalry Michael Gleason (Story: Arthur Deutsch - tbv) Jerry Jameson
The Concrete Jungle Caper Lou Shaw & Jimmy Sangster Gene Levitt
The Man With the Golden Hat Lou Shaw (Story: Glen A. Larson/Lou Shaw) Lou Antonio
Lady on the Run Nicholas E. Baehr Russ Mayberry
Sharks! Lou Shaw (Story: Stephen Lord) E. W. Swackhamer
Return to the Alamo Glen A. Larson Walter Doninger
Park Avenue Pirates Lou Shaw E. W. Swackhamer
Showdown at Times Square Lou Shaw (Story: Sidney Ellis) Ron Satlof
Fire! Lou Shaw/Robert Hamilton Lou Antonio
Three Guns for New York Jeff Sharkey Bruce Kessler
Our Man in the Harem Lou Shaw & Glen A. Larson E. W. Swackhamer
The Day New York Turned Blue Glen A. Larson E. W. Swackhamer
Night of the Shark Glen A. Larson Ron Satlof
Bonnie and McCloud Michael Sloan Steven Hillard Stern
It Was the Fight Before Christmas Michael Sloan / David H. Balkan / Alan R. Folsom Dennis Weaver
The Great Taxi Cab Stampede Gregory S. Dinallo Ivan Dixon
The Moscow Connection Michael Kozoll Bruce Kessler
London Bridges Michael Sloan Noel Black
McCloud Meets Dracula Glen A. Larson Bruce Kessler
TV Movie - - - -
The Return of Sam McCloud Michael Sloan Alan J. Levi
DWeaver
Abb. NN: Diana Muldaur als Chris Coughlin
Abb. NN: Jaclyn Smith und Dennis Weaver
Abb. NN: Barbi Benton und Dennis Weaver
Abb. NN: Anne Lockhart und Lloyd Bochner
Abb. NN: There you go: Teri Garr (Sgt. Phyllis Norton) und Dennis Weaver
Special thanks to Rex Butcher for providing additional viewing material.


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Literatur:
Video:
McCloud rechnet ab (The Return of Sam McCloud; CIC Taurus)
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